Funktionelle Störungen im Kieferbereich

SYMPTOM: Kiefergelenk-Schmerz | Kopfschmerzen | Lockere Zähne | Zähneknirschen

Das Zusammenspiel von Kiefergelenk, Muskeln und den Zähnen ist höchst komplex und daher nicht selten gestört. Es entwickeln sich Beschwerden, die wir mit dem komplizierten Namen Temporo-Mandibuläre Dysfunktion, kurz TMD, bezeichnen.

Mit Hilfe des Kiefergelenkes und der Kaumuskulatur lässt sich der Unterkiefer bewegen. Ein gesundes Gelenk und gut arbeitende Kaumuskeln spürt man eigentlich nicht. Erst bei Störungen nehmen Sie Ihr Gelenk wahr. Folgende Symptome lassen sich beobachten


Im Kiefer-/Gesichtsbereich werden Schmerzen von Vielen als besonders unangenehm empfunden. Hier liegen zahlreiche Strukturen eng beieinander. Dabei strahlen die Schmerzen häufig aus und sind nach kurzer Zeit nicht mehr eindeutig zu lokalisieren. Unsere Aufgabe ist es, genau zu ermitteln, welche Strukturen des Kausystems geschädigt sind.


Kiefergelenkgeräusche wie Knacken oder Reiben treten meist beim Kauen oder Mundöffnen auf und können manchmal so laut werden, dass sogar Fremde sie hören. Nicht jedes Geräusch ist allerdings behandlungsbedürftig.


Eingeschränkte oder gestörte Bewegung bei Mundöffnung oder -schluss fällt oft beim Essen eines Brötchens oder beim Beißen in einen Apfel auf. Bei einer Kieferklemme lässt sich der Mund nur noch wenig öffnen. Sie kann durch eine Entzündung am Weisheitszahn, aber auch durch Veränderungen an Gelenk oder Muskel auftreten. Auch Verletzungen können ursächlich sein.


Mit den Kaumuskeln werden große Kräfte freigesetzt, die Zähne und auch das Kiefergelenk stark belasten können. Körpereigene Schutzmechanismen greifen meist nicht ein. Dabei können die Zähne Knirschgeräusche erzeugen. Ihr Lebenspartner wird Sie in der Regel zuerst auf das Knirschen aufmerksam machen, das vor allem im Schlaf intensiv stattfindet. Pressen auf den Zähnen geht dagegen lautlos vor sich. Nach nächtlichem Knirschen oder Pressen wacht man häufig mit schmerzhaften Verspannungen auf, die sich ebenfalls als Kopfschmerzen äußern können. Die Kaumuskeln wurden überlastet. Die stärksten Kaumuskeln erstrecken sich seitlich am Unterkiefer und fächerförmig bis in die Schläfen- und Schädelregion.

Bei normaler Funktion haben die Zähne über den gesamten Tag zusammen nur etwa 30 Minuten direkten Kontakt. Die Muskeln haben lange Erholungszeiten. Werden diese Ruhepausen durch andauernde Anspannung erheblich reduziert, kann das Folgen haben. Auslöser sind Störungen in der Verzahnung, Fehlstellungen, zu hohe oder zu tiefe Füllungen, Kronen oder Brücken, Prothesen, Zahnlücken, langwierige Zahnbehandlungen, Operationen in Vollnarkose mit Überdehnung der Gelenke, Unfälle oder aber vor allem arbeitsplatzbedingte Haltungsschäden. Auch die seelische Verfassung kann zu diversen Störungen führen - also eine Vielzahl unterschiedlicher Ereignisse. Selten läßt sich nur ein auslösender Faktor erkennen. Dafür sind die Beschwerden zwar manchmal recht schmerzhaft und unangenehm, aber praktisch nie gefährlich.


Neben Vermeidung und Selbsthilfe, siehe auch Patienteninformation unten, kennt man folgende Behandlungsmöglichkeiten - je nach Art und Schweregrad der Erkrankung einzeln oder in Kombination:

  • Physikalische Therapie mit Wärme, wie zum Beipiel durch Ultraschallbestrahlung oder mit Kälte.
  • Aufbiss-Schienentherapie mit herausnehmbaren Schienen aus Kunststoff. Die Schiene soll die Stellung des Kiefergelenks günstig beeinflussen und zu einer Entlastung des Kausystems führen. Es ist die häufigste Form der Therapie.
  • Physiotherapie zur Behandlung der Beschwerden. Dabei gibt es
    * Entlastung des Gelenks durch „manuelle Techniken"
    * Entspannung oder Training der Kaumuskulatur (mit Hausaufgaben)
    * Entlastung der Halswirbelsäule auf dem sogenannten Schlingentisch
  • weiterführende Maßnahmen können in Form einer Einschleiftherapie, Zahnersatz, durch die Kieferorthopädie oder die Kieferchirurgie erfolgen.